CDU im Angriffsmodus

Kreisparteitag in Koblenz: Union will mit Inhalten Wählerschaft überzeugen und drohendes Linksbündnis verhindern

Beim Kreisparteitag der CDU Koblenz wurde eines deutlich: Die Union gibt sich angesichts der schwachen Umfragewerte längst nicht geschlagen. Zuversicht statt Resignation, Angriffslust statt Lethargie. In den verbleibenden Tagen bis zur Bundestagswahl wird die Union entschlossen um jede Wählerstimme kämpfen, damit auch die künftige Bundesregierung von der CDU geführt werden kann.

„Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir die Bundestagswahl gewinnen“, sagte Josef Oster. Der Bundestagsabgeordnete, der das Direktmandat im Wahlkreis Koblenz verteidigen will, appellierte in seiner Funktion als Kreisvorsitzender an die Mitglieder, mit Leidenschaft und vor allem mit inhaltlichen Argumenten in den Endspurt des Wahlkampfes zu gehen. „Wir müssen uns nicht verstecken. Wir haben als Union Deutschland zu dem gemacht, wofür wir in der Welt beneidet werden. Mit unserem Programm und unseren konkreten Inhalten können wir SPD, Grüne und Linke entzaubern.“

Der prominente Gastredner, der hessische Innenminister Peter Beuth, ermunterte die Mitglieder dazu, „rauszugehen und an Wahlkampfständen, im Bekanntenkreis und bei allen Begegnungen offensiv für die CDU zu werben“. Beuth zeichnete ein düsteres Zukunftsbild unter einem Linksbündnis, dessen Parteien derzeit mit vagen Versprechungen und Ankündigungen unter dem Motto „Freibier für alle“ auf Stimmenfang gingen. „Die Zeche für das, was SPD, Grüne und Linke vorhaben, werden wir alle sehr teuer bezahlen müssen“, warnte Beuth, der dann den SPD-Kanzlerkandidaten Scholz verbal ins Visier nahm. „Wir erleben einen Kanzlerkandidaten, der inhaltslos ist und eine SPD, bei der die Linken bis zum Wahlabend geschickt abgetaucht sind“, so Beuth. Und zur staatsanwaltlichen Untersuchung des Ministeriums sagte Beuth: „Da muss schon einiges vorgefallen sein, sonst hätte ein Richter nicht mitten im Wahlkampf eine Durchsuchung veranlasst. Für jeden Unions-Minister hätte so etwas den Rücktritt bedeutet. Olaf Scholz sitzt das aus und will Kanzler werden.“

Es geht um Deutschland

Ja, die Grundstimmung der CDU-Mitglieder war in der Vergangenheit sicherlich schon besser. Doch Oster nutzte den Kreisparteitag, um diese mit einer zugleich mahnenden wie aufrüttelnden Rede entscheidend zu verbessern. Der Bundestagsabgeordnete machte allen bewusst, was am 26. September auf dem Spiel steht. „Es geht darum, ob Deutschland weiterhin verantwortungsvoll und seriös regiert wird oder mit einem Linksbündnis vor einer unsicheren Zukunft“, so Oster. Innere und äußere Sicherheit, eine erfolgreiche Wirtschafts- und seriöse Finanzpolitik, aber auch Klimaschutz seien nur mit einer von der Union geführten Bundesregierung zu realisieren „Wir wollen bis 2045 eine klimaneutrale Wirtschaftsnation sein“, so Oster. „Das geht nur mit und nicht gegen Industrie und Mittelstand“, zog Oster eine klare Trennungslinie zur Verbots- und Vorschriftenpolitik der Grünen, die letztendlich Arbeitsplätze vernichten und Wohlstand gefährden würde.

Koblenz wäre Verlierer

Beim Stichwort Arbeitsplätze machte Josef Oster deutlich, was Koblenz unter einem Linksbündnis drohen würde. „Diese Stadt wird dann deutschlandweit der große Verlierer sein. Die Bürgerversicherung, die sich nur gut und gerecht anhört, von der aber niemand wirklich profitieren wird, wird viele Arbeitsplätze bei Koblenzer Unternehmen wie beispielsweise der Debeka und auch der CompuGroup vernichten. Und auch auf den Bundeswehrstandort Koblenz mit seinen 10.000 Beschäftigten kämen schwierige Zeiten zu“, fürchtet Oster.

Die Mitglieder haben offenkundig die Botschaften der Reden von Josef Oster und Peter Beuth verinnerlicht. Die spürbare Gefühlslage am Ende des Parteitags: Die CDU befindet sich im Angriffsmodus.