
Ihre Geschichte klingt unglaublich: Kurz vor ihrer bereits genehmigten Ausreise aus der DDR wird sie vom eigenen Bruder verhaftet und landet am Ende im berüchtigten Frauenzuchthaus Hoheneck. Ihr „Verbrechen“: Die damals 25-jährige Mutter eines zweijährigen Sohns hat mehrfach Ausreiseanträge gestellt und gemeinsam mit Regimekritikern des „Weißen Kreises“ gegen den deutschen Unrechtsstaat im Osten demonstriert.
Mehr als 40 Jahre später lebt Elke Schlegel in Koblenz, engagiert sich als Regionalbeauftragte in der Union der Opferverbände der kommunistischen Gewaltherrschaft e.V. (UOKG) und legt Zeugnis ab von den bedrückendsten Monaten und Jahren ihres Lebens. So auch am Dienstag, 24. Juni, 19 Uhr im Weinhaus Grebel, wo sie auf Einladung der CDU Güls spricht.
„Das ist keine parteipolitische Veranstaltung“, stellt August Hollmann, Gülser CDU-Vorsitzender klar. „Wir möchten vielmehr allen Interessierten, vor allem auch jungen Menschen die Möglichkeit bieten, dieser Zeitzeugin zuzuhören. Ihre Lebens- und Leidensgeschichte führt uns einmal mehr vor Augen, wie wichtig es ist, für die Demokratie einzutreten.“
Nach Monaten der Entbehrung, Erniedrigung, Schikanen und psychischer Folter wird Elke Schlegel (Jahrgang 1957), inzwischen völlig unterernährt, 1984 von der Bundesrepublik freigekauft. Ihren Sohn sieht sie ein Jahr später wieder. Ihr Schicksal hat sie in dem Buch „5 Monate und 24 Tage: Frauenzuchthaus Hoheneck – eine Extremerfahrung“ festgehalten.
Empfehlen Sie uns!